Im Vorwort äußert Marx einen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit. Er stellt aber fest, dass im Unterschied zur Naturwissenschaft ein wirtschaftliches System nicht frei von Störungen untersucht werden kann wie das z.B. in der Naturwissenschaft meistens der Fall ist. Den Gedanken finde ich interessant. In der Tat können wir beispielsweise in der Physik sehr genaue Gesetze erstellen und die Einwicklung eines Systems präzise vorhersagen. Die Gesetze erhalten wir aus Beobachtungen, wobei versucht wird möglichst alle Störelemente zu beseitigen, dann lässt sich ein Experiment beliebig oft unter den selben Bedingungen genau reproduzieren und man kann Vorhersagen über die Entwicklung des Systems in der Zukunft und unter anderen Bedingungen treffen. In den Wirtschaftswissenschaften ist dies sehr schwierig, da viele Interaktionseffekte existieren und man nie ein geschlossenes System für sich beobachten kann, da es sich dann anders verhält. Man sollte sich daher immer fragen, inwiefern exakte Vorhersagen möglich sind oder wann nur Vermutungen und Meinungen geäußert werden können. Das zu trennen finde ich schon enorm schwierig.
Aber der Anspruch Marx scheint ja auch zu sein von anderen Industrienationen (hier England) zu lernen und den Prozess woanders ohne die gravierenden Anfangsfehler (Geburtswehen) zu wiederholen. Man könnte überlegen inwieweit das noch aktuell ist, da z.B. England derzeit wirtschafltich in viel stärkerem Maße Geld aus den Finanzmärkten erwirtschaftet im Vergleich zur Produktion von realwirtschaftlichen Gütern als es in Deutschland der Fall ist und ob hier eine ähnliche Entwicklung bevorsteht.
Zusammenfassen könnte man diskutieren, ob Marx Intention wirklich ist wissenschaftlich Zuammenhänge aufzuzeigen oder diese Nutzt um seine Weltansicht populär zu machen?
Wie ist eure Meinung?